Mai
30
2016

JU Garching zu Gast bei der Student & Starter in Utrecht. Ein perfekter Start.

Pressemitteilung der JU Garching

Es war lange vorbereitet und die Begeisterung und der Enthusiasmus für den
Austausch war bei allen Teilnehmern zu spüren. Wie bereits im vergangenen
Dezember öffentlich bekannt gegeben, haben wir mit der Student & Starter
aus den Niederlanden einen Austausch zwischen Utrecht und Garching vorbereitet.
Dieser hat sich nun in einem ersten Besuch vom 23. April bis 28.April
realisiert.
Eine Delegation von zehn Garchingern war in Utrecht eingeladen. Die Gastfreundschaft
war beeindruckend. So wurden jeweils zwei Garchinger bei einem
Holländer in entsprechender Studentenwohnung untergebracht, für
Schlafplätze, Transportmöglichkeiten und Fahrräder war gesorgt. Als kleine
Dankesgeste wurden den Gastgebern Geschenke überreicht und in bayerischer
Manier eine Auswahl unserer besten lokalen Biersorten übergeben.
Offiziell startete die Begegnung mit der Begrüßung durch die Vorsitzenden
der Parteien, Mariet de Boer (S&S) und Daniel Lubos (JU), die die Teilnehmer
mit einer Präsentation über ihre Länder und die Arbeit in ihren Verbänden in
den Austausch einführten. Insbesondere die Themen Wohnungsbau, öffentlicher
Nahverkehr und digitale Infrastruktur wurden von beiden Seiten sehr
hervorgehoben. Im weiteren Verlauf wurden die jeweilige Parteienlandschaft
und die politischen Systeme der Länder durch Victor Janssen (S&S) und
Céline Lauer (JU) diskutiert. Damit begann der eigentlich inhaltliche Austausch.
Für tiefergehende Diskussion stand ein Besuch der Stadtverwaltung
von Utrecht auf der Tagesordnung, wo die Flüchtlingssituation sowie der
Stadtentwicklungsplan der Stadt Utrecht vorgestellt und erläutert wurden. In
diesem Rahmen stellte sich die Social Entrepreneurship Initiative ENACTUS
der Universität zu Utrecht vor, die sich u. a. mit Entwicklungshilfe, Unterstüztung
von Flüchtlingen, Umweltschutz und vielen weiteren Projekte beschäftigt.
Der thematische Abschluss fand im Instituto Cervantes von Utrecht
statt wo die Energiewende mit Dr. Pieter Boot (niederländisches Wirtschaftsministerium)
und Brendan de Graaf (CEO, Lyv smart living BV) debattiert
wurde. Dabei wurde in verschiedenen Vorträgen beleuchtet,, ob Deutschland
in dieser Angelegenheit ein Vorbild für die Niederlande sein könnte.–
Anschließend folgte eine Diskussion, die kontroverser nicht sein konnte.
Während die Niederländer sich unabhängig sahen, ausreichend Gasvorkommen
hätten und die Energiewende ökonomisch als nicht vertretbar angesehen
wurde, hielt unsere bayerische Delegation dagegen. Es ginge nicht nur
um die Vermeidung von Gefahren, die durch andere Energiequellen entstehen,
wie Patrick Muschak (JU Garching) anführte, sondern auch um die Investition
in neue Technologien, die auch von besonderem, ökonomischem
Interesse wären, wie Daniel Lubos anführte (JU Garching). Maximilian Schüle
(RCDS TU München) thematisiert schließlich die Problematik der Endlagerung,
aber die niederländischen Referenten blieben jedoch bei ihrer Meinung,
nach der die Energiewende für sie keine Priorität hätte. Die Veranstaltung
fand im Rahmen der regelmäßigen Begegnungen der Studentenvereinigung
für Internationale Beziehungen (SIB Utrecht) statt.
Neben den inhaltlich auf politische, gesellschaftliche und soziale Themen
fokussierten Veranstaltungen hatten wir bei einer Stadtführung, einer
Welcome-Party, einer Bootstour, gemeinsamem Abendessen und einer
Radltour in der „Rushhour“ auch genügend Zeit uns kennen zu lernen. Das
Fahrrad ist das wichtigste Transportmittel in der Stadt Utrecht. Die Fahrradwege
sind den Autostraßen ebenbürtig und genauso wie wir Staus auf
Autobahnen kennen, kommt es dort zu Fahrradstaus. Am Bahnhof konnten
wir unsere Fahrräder in einem Parkhaus mit 12500 Stellplätzen parken. Das
Einchecken funktionierte wie man es hier nur aus dem Autoparkhaus kennt.
Unser aktiver Part beschränkte sich nicht nur auf die Beteiligung an Diskussionen.
Bei der Teilnahme an einem Planspiel zu einer Stadtratsentscheidung
über die Ansiedlung eines Chemieunternehmens in der Stadt „Münstrecht“
waren wir gefordert Nutzen und Risiken für die ansässige Bevölkerung
abzuwägen. Dieses Spiel wurde im Utrechter Stadtratssaal durchgeführt,
wobei im Rathaus alle Räumlichkeiten genutzt werden konnten. Eine echte
Parteienlandschaft vom Populisten bis hin zum Erzkonservativen, Aktivisten
und Lobbyisten, Bürgermeister, Senat und Stadtrat; Gewerkschaften sowie
Vertreter von Presse und Unternehmen machten diese Simulation sehr realistisch
und zeigte auch dass unsere Generation in der Lage ist vielmehr Verantwortung
zu übernehmen als man uns landläufig zutraut.
Zum Abschluss des Besuchs in Utrecht stand die Teilnahme am Nationalfeiertag
der Niederländer, dem „King’s Day“ auf dem Programm. Jährlich, am
27. April, feiert König Willem-Alexander mit dem ganzen Volk seinen
Geburtstag. Die Feier begann bereits am Abend zuvor mit der „King’s Night“,
bei der Hunderttausende in den großen niederländischen Städten auf den
Straßen feiern, so auch in Utrecht. Bühnen waren aufgebaut und wie üblich zu
solchen feierlichen Anlässen, trugen alle orange, die Farbe des Königshauses,
das zum Geschlecht Oranien-Naussau gehört. In den Straßen findet sich
am King’s Day ein großer Flohmarkt auf dem die verschiedensten Sachen
angeboten werden, außerdem auch Kuchen, Getränke sowie warme und kalte
Speisen.
Es war ein perfekter Start in ein von der EU unterstütztes ERASMUS+ Austauschprogramm
mit einer guten Balance zwischen politischem und sozialem
Austausch sowie tiefer Diskussion und entspannter Atmosphäre in der Bar
oder beim Spieleabend. Wir sind stolz und glücklich, dass wir diese tolle Erfahrung
machen durften. Es sind neue Freundschaften entstanden, zwei
Parteien haben sich zusammen gefunden und wir freuen uns auf den zweiten
Teil des Austauschs, wenn die Student & Starter zu Gast in Garching sein
wird.
Auch wir sind schon mitten in der Vorbereitung, Besuche in den politischen Institutionen
wurden bereits arrangiert und eine öffentliche Veranstaltung über
ein hierzulande kontrovers diskutiertes Thema mit international besetztem
Referent ist auch geplant.
In Garching findet der Austausch im Rahmen der Internationalen Tage
Garching statt, die letztes Jahr zum ersten Mal von uns organisiert wurden
und ihren Teil zur Entstehung des Austauschs beigetragen haben. Die Niederländer
werden vom 01. Oktober bis zum 06. Oktober zu uns nach Garching
kommen. Auch hierzulande sind alle herzlich zu dieser Woche der Begegnung
eingeladen.
Außerdem entstand während dieser Woche ein Webprojekt, indem die
Erfahrungen, Ergebnisse und Erlebnisse von uns zusammengetragen
werden: etwa Fotos, die Eröffnungsrede, Videos, Präsentationen und weiteres.
Es ist ein Projekt, das uns über die beiden Wochen hinaus verbindet.
Weitere Informationen über unser Projekt finden sich unter
exchange.jugarching.de

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