Mai
6
2020

Die Jugend der Laudatekirche Garching – Reflektionen zur Ausgangsbeschränkung in Coronazeit

Man weiß erst was man hatte wenn man es verloren hat. Nun gut; verloren sind wir nicht und verloren haben wir uns auch nicht. Aber auch bei uns in der evangelischen Jugend Garching liegt wegen der Coronakrise – so wie vieles andere – erst einmal fast alles auf Eis. Und das fällt auf!

Hat man nach ein paar Tagen genug vom Netflix-Marathon auf dem Sofa im Wohnzimmer, erhebt man sich mühsam, um sich ins eigene Zimmer zu hieven und dann aber nach kurzem Überlegen doch das Binge-watching fortzuführen; nur eben jetzt am Laptop. Wenigstens liegt das Handy daneben, um dabei mit Freunden schreiben zu können oder online Spiele zu spielen. Abends wechselt man dann für zwei Stunden das Browserfenster von Netflix zu Skype, um sich dann doch nichts wirklich neues erzählen zu können. Erschöpft vom Nichtstun und angefeuert von Pfarrerin Froweins Elan, habe ich mich deshalb aufgerafft und etwas der Generation Z ganz untypisches getan: Ich habe ein Paket versandt. Kein Retour-Päckchen zurück an Amazon oder H&M, sondern ein richtig echtes Päckchen an meine Oma! Die kleine Box habe ich mit Gegenständen versehen,  die ihr hoffentlich eine kleine Freude während der Ausgangsbeschränkung bereiten. Mein Plan war es auch, sie an Geschichten über meine letzten Ausflüge und Abenteuer teilhaben zu lassen und ein paar Schnappschüsse beizulegen. Aber warum genau erzähle ich das jetzt?

Auf der Suche nach einem oder mehreren „omatauglichen“ Fotos stöberte ich also durch die Galerie meiner Handykamera. Dabei fiel mir erst auf, welch großen Bestandteil die evangelische Jugend im Laufe der Jahre in meinem Leben eingenommen hat. Gemeinsam planen wir Kinder- und Jugendfreizeiten, treffen uns regelmäßig zum Mitarbeiterkreis, um uns auszutauschen, feiern Konfirmationen und Ü-30 Partys und – als wäre das alles nicht genug, – renovieren wir dazu auch unten im Keller unsere eigenen Jugendräume oder legen ein Beet im Garten an. Nach allen Aktivitäten wird natürlich immer reflektiert, damit der ganze Spaß im nächsten Jahr wieder von vorne los gehen kann; nur offentlich ein bisschen weniger chaotisch.

Neben der ganzen Arbeit lassen wir es uns aber natürlich nicht nehmen, uns auch mal zu belohnen.

So sind wir im letzten Jahr ein Wochenende auf Burg Schwaneck gefahren, um ein bisschen zu besprechen, aber eben auch ganz viel spazieren zu gehen und übermotiviert die Spiele zu spielen, die normalerweise für die Freizeitkinder gedacht sind. Auch machen wir dank der großzügigen Spenden in Form von Gutscheinen für Fahrgeschäfte jährlich einen Ausflug auf die Wiesn und fahren, bis die Mägen rebellieren.

 

Doch zurück zum Anfang:

Gedankenverloren und fast schon den eigentlichen Zweck meines Ausflugs in die Fotogalerie vergessend, vermisse ich den Haufen an motivierten, lustigen Jugendleiterinnen und Jugendleitern sehr. Dass eine „Unterbrechung“ bereits nach zwei Wochen auffällt war vor ein paar Jahren noch nicht denkbar, als wir noch deutlich weniger LeiterInnen waren und noch kein so großes Programm an Jugendarbeit anbieten konnten. Wir geben uns viel Mühe und lieben es, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen zu spielen, essen, Rätsel zu lösen, am Lagerfeuer zu sitzen oder bei Problemen auch einfach mal zu reden.

Konfileiterteam 2019. Foto: Laudatekirche

Ich möchte mich im Namen der gesamten Jugend der Laudatekirche bei allen Unterstützern bedanken, die sich regelmäßig für uns und unsere Arbeit stark machen. Damit wir ungestört und sorglos das tun können was wir eben so gerne tun, sind Sie/ seid ihr immer an unserer Seite und für uns da.

Zukünftig hoffe ich sehr, dass dieser Corona-Einschnitt mit den abgesagten Freizeiten, Kindergottesdiensten und der Treffen der Regenbogenbande keine nachhaltigen Auswirkungen auf unsere Arbeit hat. Auch wenn Kinder- oder Jugendfreizeiten dieses Jahr wegen Corona abgesagt werden mussten, so freuen wir uns sehr über zahlreiche Anmeldungen zu den nächsten Terminen!

Anna Bergmeir

Über den Autor: Gabi Cygan

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