Apr
5
2016

Garchingerin mit Nationalmannschaft bei Schach-Olympia

Den meisten von Ihnen wird aufgefallen sein, dass bei der Olympiade in Rio de Janeiro eine ganz wichtige Sportart gefehlt hat. Richtig, denn Schach war gar nicht dabei! Musste es auch nicht, denn Schach hat bereits seit 1924 seine eigene Olympiade. Sie wird alle zwei Jahre als Mannschaftswettbewerbe der Männer und Frauen ausgetragen, jeweils mit vier Spielern einer Nation. Für Deutschland trat wieder Elena Levushkina an, die seit vielen Jahren für den Schachclub Garching in der 2. Bundesliga antritt. Elena trägt den Internationalen Titel einer Schach-Großmeisterin und ist derzeit Platz 7 bei den deutschen Frauen. Elena spielte nun bereits ihre vierte Schach-Olympiade und kommt auf insgesamt 34 Länderspiele für Deutschland.

Gastgeber der diesjährigen Olympiade war nun bis Mitte September Baku, die reiche Hauptstadt Aserbaidschans direkt am Kaspischen Meer mit zwei Millionen Einwohnern. Gespielt wurde in der Crystal Hall, der Veranstaltungsarena, in der 2012 der Eurovision Song Contest ausgetragen wurde. Bei den Frauen waren 140 Nationen am Start, bei den Männern sogar 180. Elena und ihre Mannschaftskolleginnen befanden sich auf Platz 10 der Setzliste. Deutschland spielte mit fünf Frauen, d. h. eine Spielerin setzte jeweils aus.

Das Turnier begann für die deutschen Frauen mit zwei hohen Siegen gegen die Mannschaften aus Turkmenistan und einer internationalen Auswahl von behinderten Spielerinnen. In der dritten Runde musste Deutschland ein 2:2 gegen die zweite Mannschaft von Aserbaidschan hinnehmen, gewann danach gegen Argentinien, als dann die erste Niederlage folgte, diesmal gegen Aserbaidschan 1. Bis hierhin hatte Elena 2:2 Punkte erzielt, war damit aber eher unzufrieden.

Zwischendurch wurde Elena zur Kontrolle auf so genanntes E-Doping gebeten. Man möchte verhindern, dass einzelne Spieler sich von außen die stärksten Züge einsagen lassen, und dazu elektronische Empfänger wie einen Chip im Ohr oder Ähnliches verwenden. Bei der Kontrolle wird man also stichprobenartig ausgewählt und mit einem Metalldetektor gescannt. Die Betroffenen finden es aber in der Regel gut, dass solche Kontrollen stattfinden.

In der zweiten Turnierhälfte spielte Elena dann groß auf. Dem deutschen Sieg gegen Kroatien, folgten zwei Unentschieden gegen Usbekistan und der Mongolei und einem Sieg gegen Serbien. In diesen Duellen holte Elena für Ihre Mannschaft 2,5:0,5 Punkte. In den beiden letzten Runden gegen Bulgarien und Frankreich steuerte Elena 1,5:0,5 Punkte bei. Leider half das der deutschen Mannschaft leider nicht, da dennoch beide Matches verloren gingen.

Am Ende landete Deutschland auf dem eher enttäuschenden 31. Platz. An Elena selbst lag es nicht, war sie doch mit sechs von möglichen neun Punkten die beste Spielerin ihrer Mannschaft!
Leider erging es auch den deutschen Männern nicht besser. Sie mussten sich mit Platz 37 zufrieden geben.

Die nächste Schach-Olympiade findet  2018 in Batumi statt, der Hauptstadt der autonomen georgischen Republik Adscharien. Mit ihrer Leistung können wir wohl davon ausgehen, dass Elena wieder dabei sein wird!

 

Karsten Schlinkmeier

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