Aug
7
2015

Karin Baumgärtel feiert am 22. Juli ihren „zweiten Geburtstag“

Pressemitteilung

Am 22. Juli 2014 um 16:58h wurden die First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Garching mit dem Alarmstichwort „bewusstlose Person“ alarmiert. Die Feuerwehrkameraden Johannes Kick und Florian Luttenberger machten sich mit Blaulicht und Martinshorn auf den Weg zum Bürgerplatz. Dort war Frau Baumgärtel im Beisein ihres Bruders zusammengebrochen. Ihr Herz war in einem kritischen Zustand und ihr Bruder begann geistesgegenwärtig mit einer Herzdruckmassage. Parallel dazu wurde ein Notruf (112) an die Rettungsleitstelle abgesetzt.
Drei Minuten nach der Alarmierung waren die Feuerwehreinsatzkräfte vor Ort, übernahmen die weitergehende Versorgung mit Sauerstoff und legten umgehend den Defibrillator an. Dieser analysierte den Herzrhythmus von Frau Baumgärtel und gab den Helfern die Freigabe für einen lebensrettenden Stromstoß. Nach weiterer Behandlung durch das First Responder Team und der weitergehenden Stabilisierung durch den später eintreffenden Notarzt wurde Frau Baumgärtel ins Krankenhaus gebracht. Dieses konnte Sie wenig später ohne gravierende Spätfolgen verlassen.
2015_07_17_FF_Garching_Zweiter_GeburtstagAm 22. Juli 2015 feiert Frau Baumgärtel nun ihren „zweiten Geburtstag“ und nahm dies zum Anlass ihren Helfern zu danken. Sie kam im Feuerwehrgerätehaus Garching vorbei und traf dort die Feuerwehrleute, die den lebensrettenden Stromstoß abgaben.
Frau Baumgärtel überreichte den Helfern neben dem persönlichen Dank eine Karte, deren Text alle aktiv dienstleistenden First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Garching weiter für ihren Dienst motiviert und dem Wunsch, „dass noch viele Menschen durch den schnellen und unermüdlichen Einsatz so viel Glück haben“. Ferner wurde der Feuerwehrverein mit einer Spende bedacht, welche für die Ausbildung der Einsatzkräfte, die Beschaffung von Einsatzmaterial und die Förderung des Feuerwehrlöschwesens eingesetzt wird.

First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Garching

Seit 1999 unterhält die Freiwillige Feuerwehr Garching einen First Responder Dienst als besondere Dienstleistung in der Stadt Garching.
Das First Responder Team hilft, das sogenannte „therapiefreie Intervall“ zwischen Notruf und Eintreffen des regulären Rettungsdienstes zu überbrücken. Speziell medizinisch ausgebildete Feuerwehrleute sind kurz nach der Alarmierung am Patienten und leisten qualifizierte Erste Hilfe bei akut lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen.

Wird aus dem Stadtgebiet Garching ein Notruf an die Rettungsleitstelle abgesetzt, dessen Meldebild einen Notarzt bedingt, werden die Garchinger First Responder über Funkwecker parallel zum Notarzt alarmiert. Von zuhause, der Familie, von der Arbeit, vom Sport oder der Freizeit aus machen sie sich auf den Weg zum Einsatzort. Die Stadt Garching stellt dafür zwei Einsatzfahrzeuge BMW X3, 24h am Tag und 365 Tage im Jahr zu Verfügung. Die Feuerwehr Garching verfügt mit Stand 18.07.2015 über 45 ausgebildete First Responder, fünf Rettungssanitäter, drei Rettungsassistenten und eine Ärztin. Alle Dienstleistenden besitzen die Berechtigung zur Frühdefibrillation mit einem halbautomatischen Defibrillator. Im Jahr 2014 wurde der First Responder der FF Garching zu 235 Einsätzen alarmiert, was ca. 54% des gesamten Einsatzaufkommens der Feuerwehr Garching entspricht.

Halbautomatischer, externer Defibrillatoren

Ein halbautomatischer, externer Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, welches im Stande ist lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen durch die Abgabe eines Stromstoßes zu behandeln. Halbautomatische Defibrillator sind im Vergleich zu den Geräten des Rettungsdienstes besonders für Laien geeignet. Klebeelektroden werden am rechten Schlüsselbein und unterhalb der linken Achselhöhle angebracht. Der Defibrillator analysiert den Herzrhythmus, kann abnormales Herzrhythmusverhalten (z.B. Kammer-flimmern, ventrikuläre Tachykardien etc.) feststellen und einen Elektroschock freigeben, der diesen Zustand auflösen kann. Nach Freigabe des Elektroschocks durch das Gerät muss der Bediener innerhalb eines festgelegten Zeitraumes den Stromstoß per Knopfdruck auslösen. Der halbautomatische Defibrillator ist mit einer Sprachsteuerung ausgestattet, die den Helfer bei den Maßnahmen und den abzuarbeitenden Schritten unterstützt. Halbautomatische Defibrillatoren sind auch öffentlich zugänglich in viel frequentierten Bereichen z.B. in öffentlichen Gebäuden (Rathaus), der U-Bahn bzw. Bahnhöfen und an Flughäfen. Sie sind untergebracht in einem entsprechend markierten, gut sichtbaren Kasten z.B. mit der Aufschrift „AED“ (automatischer externer Defibrillator) oder einem entsprechenden Symbol.
Dominik Mayr
Patrick Schlesinger
Markus Mayerle
Stefan Holzhauser
Freiwillige Feuerwehr Garching

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